Kunstschätze vor Nazis gerettet

Tief im Fels des Burgbergs waren sie verborgen, nur so überstanden die bedeutendsten Nürnberger Kunstschätze unbeschadet den Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges. Was zunächst unglaublich klingt, kann man sich in Nürnbergs eindrucksvollster Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg mit eigenen Augen anschauen.

Sprichwörtlich bombensicher eingelagert waren in dieser einzigartigen Bergungsanlage für Kulturgüter so berühmte Nürnberger Kunstwerke wie Kupferstiche und Schriften von Albrecht Dürer, die Kunstuhr der Frauenkirche („Männleinlaufen“), der „Engelsgruß“ des Veit Stoß aus der Lorenzkirche, der Globus des Martin Behaim, historische Musikinstrumente, Altäre, Glasmalereifenster und vieles mehr.

In Nürnberg hatten die Kunstschutzoffiziere der US-Armee, die auch „Monuments Men“ genannt wurden, eine wichtige Mission zu erfüllen: während noch die Kämpfe in der Stadt tobten, drangen sie zum Kunstbunker vor, um Plünderungen und Zerstörungen zu vermeiden und um später das von den Nazis geraubte Kulturgut wieder zurückzugeben. Somit haben sich die Monuments Men einen wichtigen Platz nicht nur in der Kunstgeschichte gesichert, ihnen wurde 2014 auch mit einem Film die Ehre zugetragen, die ihnen zugesteht. Sie haben durch ihre Taten ein Stück Kultur der modernen Gesellschaft vor den Nazis bewahrt.

Im Gegensatz zu den im Bunker gelagerten Kunstschätzen wurden weite Teile der Stadt und insbesondere auch viele historisch wertvolle Gebäude in der Altstadt völlig zerstört. Einiges davon konnte rekonstruiert werden, vieles ging aber auch unwiederbringlich verloren.

All das kann man bei einer Stadtführung nachvollziehen. Diese findet täglich um 14.30 Uhr statt. Los geht’s am Historischen Kunstbunker in Nürnberg.
Führungen:
Dauer: ca. 75 Minuten
Mo bis So: 14.30 Uhr
Fr und Sa: 14.30 und 17.30 Uhr
Erwachsene: 6 Euro
Schüler, Studenten: 5 Euro
Kinder unter 7 Jahre: in Begleitung eines Elternteils frei
Gruppen: 90 Euro
Fremdsprachig: 100 Euro
Veranstalter: Förderverein Nürnberger Felsengänge e.V.