“Souffler dans le ballon“ – diese Aufforderung– zu Deutsch “Einmal ins Röhrchen pusten, bitte“ – könnte zukünftig häufiger auf französischen Straßen zu hören sein. Denn ab dem 01. Juli müssen Autofahrer in Frankreich einen Alkoholtester mit sich führen. Während in Deutschland Verbandskasten, Warndreieck und Warnweste zur vorschriftsmäßigen Ausrüstung gehören, sind die Vorschriften im europäischen Ausland weitaus spezieller.
Bußgelder erst ab November
In Frankreich ist also ab dem 01. Juli ein Alkoholtester Pflicht. Wer diesen nicht mit sich führt, muss aber erst ab November mit Bußgeldern rechnen. Rund 1,50 Euro kostet ein Einmaltest, der in Apotheken und Supermärkten sowie Tankstellen erhältlich ist. Die französische Polizei aber erkennt nur Tests an, die die Buchstaben „NF“ für die französische Norm tragen. Den deutschen Touristen wird damit ohnehin vorerst eine Schonfrist gewährt, denn die Tests nach französischer Norm werden hier nach Angaben des ADACs erst ab Herbst verkauft. In Frankreich gilt, wie in Deutschland und vielen anderen Ländern Europas, im Straßenverkehr eine Alkoholgrenze von 0,5 Promille.

Jeder dritte tödliche Unfall aufgrund von Alkohol
Fast jeder dritte tödliche Unfall ist in Frankreich auf Alkohol am Steuer zurückzuführen. Damit liegt das Nachbarland deutlich vor Deutschland, wo etwa jeder zehnte tödliche Unfall durch Alkohol verursacht wird. Experten zweifeln allerdings an der Effizienz der neuen Vorschrift, denn bei etwa vier Fünftel aller tödlichen Unfälle liegt der Alkoholspiegel über 1,2 Promille. Die Fahrer, so die Kritiker, seien damit derart betrunken, dass sie ohnehin keine Tests mehr machen würden. Zwei Drittel der Franzosen hingegen begrüßen die neue Maßnahme.
Ungenauigkeit der Einmaltests
Französische Anwälte rechnen mit einer Vielzahl an juristischen Streitigkeiten, denn die Einmaltests sind nicht genau. Laut ADAC sind nur die elektronischen Geräte genauer, doch sind diese erst ab 100 Euro erhältlich. Sogar Staatschef Francois Hollande zweifelte während seines Wahlkampfes im April die Röhrchen an und fürchtete, dass diese die Autofahrer in die Irre führen würden.
Alkohol am Steuer
Fast jeder dritte tödliche Unfall ist in Frankreich auf Alkohol am Steuer zurückzuführen. Alkoholtests kommen in Frankreich bereits jetzt vermehrt zum Einsatz. So liegen sie seitdem 01. Dezember vergangenen Jahres bereits in französischen Bars und Diskotheken, die nach zwei Uhr nachts schließen, aus. Ziel ist es, die Besucher zur Prüfung ihres Alkoholspiegels zu bewegen, um somit Trunkenheit am Steuer zu bewegen.
Feuerlöscher in Polen
In Polen müssen Autofahrer, genau wie in Griechenland und der Türkei, einen Feuerlöscher mit sich führen. Das gilt allerdings nur für in Polen zugelassene Fahrzeuge. In Serbien sind ein Abschleppseil sowie der Europäische Unfallbericht Pflichtausstattung. In Slowenien müssen die Fahrzeughalter eine Ersatzglühbirne für das Abendlicht dabei haben. Wer sich im europäischen Ausland ein Auto mietet, kann sich darauf verlassen, dass dieses vorschriftsmäßig ausgerüstet und auf dem neuesten Stand ist.