Der Weg in den Süden führt vorbei an goldgelben Reisfeldern und Teepflanzungen, die sich in leuchtendgrünen Streifen über sanfte Hügel ziehen. Auf Plantagen reifen Zitrusfrüchte, Bananen, Zuckerrohr und Lackbäume, aus deren harzhaltigem Saft der Lack für Kunsthandwerk aus Holz, Leder und Stoff gewonnen wird.

Foto: Luke Ma, flickr.com, CC BY 2.0
65 Kilometer vor der Shopping-Metropole Osaka mit ihren eleganten Boutiquen, Ladenarkaden und unterirdischen Einkaufsstraßen liegt der Tempelkomplex Koya-san auf einem 900 Meter hohen Plateau. Das Besondere der Anlage: in 60 der insgesamt 120 Klostergebäuden kann man übernachten! Zum Abendessen gibt es kein Fleisch, dafür aber kunstvoll arrangierte Speisen, präsentiert in gut einem Dutzend Schalen und Näpfchen. Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen, denn es wird erwartet, dass man um 6 Uhr an der Andacht teilnimmt.
Über die berühmteste Burg Japans, Himeji, die strahlend weiß über den Häusern von Chugoku zu schweben scheint, geht es weiter nach Hiroshima. Im Friedenspark wird des grausigen Schicksals der Stadt gedacht, dem ersten Abwurf einer Atombombe 1945 durch die USA. Das Friedensmuseum enthält tausende Dokumente über unsägliches Leid und beispiellose Zerstörung.

Foto: Xiquinho Silva, flickr.com, CC BY 2.0
Nicht einmal eine halbe Stunde mit der Bahn vom Zentrum entfernt befindet sich die Anlegestelle für die Fähren zur Heiligen Insel Miyajima mit zahlreichen Heiligtümern. Vor dem am Ufer liegenden Itsukushima-Schrein „schwimmt“ das millionenfach fotografierte knallrote Holztor Torii. Das Flair der Anlage erschließt sich jedoch nur bei Flut, da die Gebäude sonst im braunen Schlamm stehen.
Kyushu, die südlichste der fünf Hauptinsel, wird geprägt von Gebirgen mit noch aktiven Vulkanen und tiefen, mystisch-dunklen Schluchten. Am Rande des Asu-Nationalparks liegt Japans bekanntestes Thermalbad Beppu. Es gibt wohl kaum einen Ort auf Erden, an dem so viele heiße Quellen sprudeln, Schlammlöcher brodeln, Geysire aufbrausen und heiße Dämpfe aufsteigen.
Teaserbild: Kristina Kl., flickr.com, CC BY-SA 2.0