Früher war die Inselgruppe „Islas Afortunada“ genannt worden, auf Deutsch „Glückliche Inseln“. Gemeint war und ist Lanzarote mitsamt dem kleinen bewohnten Eiland La Graciosa und den unbewohnten Inselchen Alegranza, Montana Clara und Roque del Este y Oeste. Obwohl es auf den ersten Blick nicht so wirkt: Der liebevolle Name hat seine Berechtigung. Nicht von ungefähr wurde Lanzarote im Jahr 1987 von der „Welt Tourismus Organisation“ zu einer der sechs weltweit zu erhaltenden Landschaften erklärt; und in 1994 wurde die Inselgruppe von der UNESCO zum “Biosphären Reservat“ ernannt. Eigentlich mag man gar nicht glauben, dass die Insel zu Europa gehört: sie liegt lediglich 130 Kilometer vor der afrikanischen Küste – aber 1000 Kilometer vom spanischen Festland entfernt.

Emmanuel Debrand, flickr.com, CC BY 2.0
Emmanuel Debrand, flickr.com, CC BY 2.0

Fischfang und Landwirtschaft waren logischerweise über lange Zeit hinweg die wirtschaftliche Basis der Insel. Aber inzwischen hat der Tourismus immer stärker an Boden und an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Nicht zuletzt wegen einer hervorragend entwickelten Infrastruktur und beispielgebenden touristischen Dienstleistungen. Das alles bei maximaler Schonung der Landschaft. Auf Lanzarote gibt es, neben einigen kleineren, vier größere touristische Zentren: Playa Blanca am südlichen „Inselzipfel“, Puerto del Carmen im Süden, Costa Teguise an der Südostküste sowie nicht zuletzt Playa Honda zwischen der Inselhauptstadt Arrecife im Norden und Puerto del Carmen im Süden.

Puerto del Carmen ist die älteste und größte Ansiedlung touristischen Treibens. Entlang kilometerlanger Naturstrände schlängelt sich die Strandpromenade mit unzähligen Restaurants, Bars, Pubs, Diskotheken und Shops. Costa Teguise ist ein familienfreundlicher Urlaubsort, den auch Windsurfer schätzen, Playa Blanca wurde ziemlich spät für den Tourismus gerichtet. Es war ein Fischerdorf, eigentlich in erster Linie etwas für Individualtouristen, und schließlich Playa Honda: Der Ort hat sich viel spanisches Flair erhalten. Eine wunderschöne Uferpromenade führt von der Hauptstadt am Meer entlang über Playa Honda in den Süden.

Simon Turkas, flickr.com, CC BY-SA 2.0
Simon Turkas, flickr.com, CC BY-SA 2.0

Lanzarote und die übrigen kanarischen Inseln werden gern „Inseln des ewigen Frühlings“ genannt. Deren frühlingshaftes Klima stellt eigentlich einen Gegensatz dar zur geographischen Lage: Während Regionen in ähnlicher Breitenlage wie die Sahara oder die Arabische Wüste von extrem heißen Sommern und kalten Wintern geprägt sind, liegen die Temperaturen auf dem Archipel das ganze Jahr über ziemlich gleichmäßig zwischen 16 und 23 Grad; die des Wassers zwischen 18 und 23 Grad. Verantwortlich für die geringen Temperaturschwankungen sind die Passatwinde und ein kühler Meeresstrom, der so genannte Kanarenstrom. Im Sommer fließt der warme, trockene Passat vom Azorenhoch als Nordostpassat in Richtung Kanaren. Vor der Küste nimmt er über dem kühlen Kanarenstrom Feuchtigkeit und Kälte auf und mindert somit die Hitze. Im Winter garantiert allein die Lage der Inseln ein gemäßigtes Klima.

Kurzum: Das Wetter auf Lanzarote ist das ganze Jahr über schön. Die Urlauber freut es. Die Inselbewohner hingegen wünschen sich manchmal doch ein paar Wolken und Regen – zuvorderst die Weinbauern.

Teaserbild: blinkingidiot, flickr.com, CC BY-ND 2.0