Wenn am Südhang der italienischen Alpen, zwischen Luganer See und den Lepontiner Voralpen, der Frühling Einzug gehalten hat und die Touristen kommen, öffnen auch die kleinen Heimatmuseen in den zum Teil verwunschenen Dörfern ihre Pforten. Sie geben Einblick in Natur und Brauchtum, das Leben der Menschen. Hier ein Überblick:

Museum Casa Pagani

Im Zentrum der Museumslandschaft in der Region Alpi Lepontine am Südhang der italienischen Alpen befindet sich das Museum „Casa Pagani“. Es ist in Valsolda, der Heimat des Malers Paolo Pagani (17. Jahrhundert), und dort in einem schmalen Gässchen in dem Ortsteil Castello zu finden. Skulpturen an der Außenfront des Museums markieren den Beginn eines musealen Streifzuges durch die Region. Sie bringen zugewanderte Künstler ins Blickfeld, ihre Beziehung zur Heimat, ihre Arbeitsstätten – die oft auch jenseits der Alpen lagen. Gesammelt sind hier auch Werke von Künstlern aus dem Valsolda – aus der Zeit zwischen dem XIV. und XIX. Jahrhundert – es sind kulturelle und handwerkliche Streifzüge durch die künstlerische und handwerkliche Tradition im Raum der heutigen Provinz Como.

Adresse: Via Jamucci 10, Castello di Valsolda, Tel: 0344-68181 (Nur während der Öffnungszeiten) oder 0344-853218 – Fax: 0344-85237. Mail: ambiente@cmalpilepontine.it – WEB: www.cmalpilepontine.it

Öffnungszeiten: November bis Februar, Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr; April bis Juni und September bis Oktober: Mittwoch von 14 bis 16 Uhr, Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr; Juli und August: Montag von 20 bis 22 Uhr, Samstag und Sonntag von 17 bis 21 Uhr. Gruppen nach Voranmeldung; Eintritt frei.

Garten des Museo Della Valle mit Platz für Veranstaltungen und Konzerte
Garten des Museo Della Valle mit Platz für Veranstaltungen und Konzerte

Museum Della Valle

Das „Museum Della Valle“, das im Jahr 1982 von Don Federico Scanziani begründet wurde, ist Eigentum der Gesellschaft „Freunde von Cavargna“. Es beherbergt Gebrauchs- und Arbeitsgegenstände der Stahlarbeiter, der Landwirte und Viehzüchter aus der Gegend; es zeigt das tägliche Leben der Frauen in dieser Gegend auf, zeigt die Tracht der Menschen, die volkstümliche Religiosität in früheren Jahrhunderten – und nicht zuletzt auch die Praktiken des Schmuggels. Die Veröffentlichungen der Gesellschaft, die das Museum trägt, erzählen die Geschichte eines Tales ganz am Rande, das bis zum Jahr 1953 schwer erreichbar war – bis eine Landstrasse dorthin gebaut wurde.

Adresse: Via della Chiesa 12/14, Cavargna, Tel: 0344-63162, Fax: 031306205, mail: museodellavalle.cavargna@gmail.com .

Öffnungszeiten: April bis Oktober an Sonntag und Feiertagen von 14 bis 17 Uhr. An anderen Tagen auf Nachfrage. Führungen nach Voranmeldung.

Museum der Molkerei-Geschichte

Das Museum der Molkereigeschichte, eröffnet im Jahr 2002, befindet sich im Gebäude der gemeinnützigen Molkerei von Carlazzo. Es ist ein Raum im Erdgeschoss; dort findet der Besucher Gegenstände und Arbeitsgeräte, die früher zur Milchverarbeitung und Konservierung benötigt wurden. Im ersten Stockwerk befindet sich die kommunale Bibliothek; hier ist auch der Sitz des Musik-Korps’.

Adresse: Via Val Cavargna 32a, Carlazzo. Tel: 0344-70363, Fax: 0344-71009.

Öffnungszeiten: Dienstag 16 bis 17 Uhr; an anderen Tagen nach Voranmeldung. Behindertengerecht. Führung kostenlos.

Druckereimuseum der Region Insubrien

Das alte und neue Druckereiwesen, die Entwicklung der beweglichen Lettern bis hin zum Computer zeigt dieses Museums in Carlazzo. Es gehört der Familie Sampietro, die seit mehr als 40 Jahren im Verlagswesen tätig ist. Die Entwicklung der Druckkunst, einschließlich der bis in unsere Tage hinein verwendeten Maschinen,, wird dargestellt und erläutert – in italienischer und englischer Sprache. Im Museum findet sich außerdem eine Reihe von Fotoapparaten aus früheren Jahren.

Adresse: Via degli Artigiani, Carlazzo, Ortsteil Piano di Porlezza. Tel: 0344-32055, Fax: 0344-74070, Mail: info@sampietrografiche.com, Web: www.sampietrografiche.com

Öffnungszeiten: Von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr; Samstag: 9 bis 11.30 Uhr. Eintritt: 3 Euro (mindestens zehn Personen).

Museum Casa della Riserva

Der Lehrsaal der Casa della Riserva erläutert zusammenfassend, was den Besucher bei einer Exkursion durch das Naturschutzgebiet nahe Porlezza erwartet. In Vitrinen und auf Schautafeln werden die charakteristischen Details des Gebietes dargestellt: Die Feuchtgebiete, die Wiesen und Weiden, die Hecken, der Wald, die Trockenmauern und Saumpfade, die Vegetation insgesamt, die Spuren der Tierwelt. Besonders interessant: Eine Sammlung von Hirschgeweihen.

Adresse: Via Statale Regina, Carlazzo, Ortsteil Piano di Porlezza, Telefon und Fax: 0344-74961; Mail: riversalagopiano@cmalpilepontine.it, Web: www.riservalagodipiano.it

Öffnungszeiten: Montag, Dienstag und Samstag 9 bis 12.30 Uhr; Mittwoch und Samstag 14.30 bis 16.30 Uhr. Eintritt frei. Führungen nach Voranmeldung.

Etnographisches Museum des Val Sanagra

Dieses Museum bewahrt die Erinnerung an die historische Entwicklung des Tales, das Leben dort. Entwicklungen, die von überörtlichem Interesse sind. Handwerks- und häusliche Gegenstände sind hier gesammelt; auch Erinnerungen an die frühere Eisenbahnlinie Menaggio – Porlezza, die städtische Musikkapelle – und nicht zuletzt gibt es Einblicke in die Fauna der Bergwelt.

Adresse: Piazza Camozzi 2, Grandola ed Uniti, Ortsteil Codogna, Telefon: 0344-32115, Fax: 0344-30247, Mail: comune@comune.grandolaeduniti.co.it

Öffnungszeiten: Mai bis September, am zweiten und letzten Sonntag des Monats; Oktober bis April: am letzten Sonntag des Monats. Jeweils von 8.30 – 12.30 Uhr und 14.30 – 17.30 Uhr. Eintritt frei.

Villa Martin Schmidt, flickr.com, CC BY 2.0
Blick über die Villa Vigoni auf den Comer See
Martin Schmidt, flickr.com, CC BY 2.0

Villa Vigoni

Eine faszinierende Villa mit einem Museum aus dem 19. Jahrhundert. Es war der Wohnort des deutschen Mäzens Enrico Mylius, eines Freundes von Goethe und Manzoni. Er hatte eine reichhaltige Kunstsammlung mit Werken berühmter Künstler zusammengetragen. Sie sind auch heute noch ausgestellt in den Räumen der Villa. Auch der Park ist ausgestattet mit einer reichhaltigen Sammlung von Skulpturen; hier hat der Besucher die Möglichkeit, zwischen Kunst, Literatur und Natur zu flanieren. Das Anwesen gehört der Bundesrepublik Deutschland; hier residiert das Deutsch-Italienische Zentrum Villa Vigoni.

Adresse: Via Giulio Vigoni 1, Loveno di Menaggio, Telefon: 0344-36111 – Fax: 0344-361210, Mail: segreteria@villavigoni.eu, Web: www.villavigoni.eu

Besuchszeiten: Führungen jeden Donnerstag nach Voranmeldung. Eintritt für Erwachsene: Park – 8 Euro; Park und Villa – 10 Euro; Schüler – 3 Euro.

Casa Rurale von Carcente

In der „Casa Rurale“ di Carcente werden vielfältige Gegenstände aus dem bäuerlichen, handwerklichen und pastoralen Leben der Menschen der Gegend ausgestellt; beispielsweise von der Getreideernte, der Herstellung von Butter und Käse, Spinnerei und Holzverarbeitung. Im Ort finden sich auch die für diese Gegend der Monti di Carcente typischen alten Bauernhäuser, masòn genannt.

Adresse: Ortsteil Carcente, S. Siro; Information: Gemeine S. Siro, Telefon: 0344-50015 – Fax: 0344-50668. Mail: info@comune.sansiro.co.it , Web: www.comune.sansiro.co.it . Eintritt: Nach Voranmeldung. Eintritt frei.